Biographie

14. Februar 1939

Johanna Dohnal, geb. Diez, wird in Wien Penzing unehelich geboren. Sie wächst bei ihrer Großmutter, einer Schneiderin, auf. Das Geld reicht nur für das Allernötigste. Wiederholte Verschickungen in Kinderheime, da Johannas Mutter Tuberkulose hatte.

1945 - 1949

Besuch der Volksschule Diesterweggasse. Lesen wird schon bald Johannas Lieblingsbeschäftigung.

1949 - 1953

Besuch der Hauptschule Gurkgasse.

1953

Beginn einer Lehrausbildung als Industriekaufmann in einer Kunstharzpresserei im 7. Wiener Gemeindebezirk. Eine weitere Schulausbildung ist nicht zu finanzieren.
Nach Abschluss der Lehre bleibt Johanna Diez weitere fünf Jahre in dem Betrieb.

1956

Johanna Diez tritt der SPÖ bei und ist in der Folge in der Bezirksorganisation der Partei aktiv. Erstes Engagement bei den Kinderfreunden. Ihr politisches Interesse wächst. Sie nimmt an politischen Schulungen teil, organisiert Parteiveranstaltungen und regelmäßige Spielnachmittage für Kinder.

23. Juli 1957

Hochzeit von Johanna Diez und Franz Dohnal. Das junge Ehepaar wohnt weiterhin im Kabinett der Großmutter

1959

Im Februar Geburt des Sohnes Robert. Sechs Wochen nach der Entbindung, nach Ablauf der Schutzfrist, geht Johanna Dohnal wieder arbeiten.

1960

Erste eigene Wohnung, eine 48 m2-Gemeindewohnung in Penzing. 19 Jahre, bis zur Scheidung ihrer Ehe, bleibt Johanna Dohnal dort wohnen.

1961

Im August Geburt der Tochter Ingrid. Nach Ablauf der Karenz Beendigung des Arbeitsverhältnisses.

1962 - 1971

Sehr bald schon beginnt Johanna Dohnal aus finanziellen Gründen mit Heimarbeit. 1969 bewirbt sie sich mit Erfolg um eine Halbtagsstelle als Bürokraft in einer Spenglerei. Ihre Mutter, inzwischen in Pension, hilft bei der Kinderbetreuung.

1969

Johanna Dohnal wird Bezirksrätin in Penzing.

1971

Wahl zur Vorsitzenden der Penzinger Sozialistinnen. Der Kampf um die Fristenregelung sensibilisiert Johanna Dohnal für Frauenanliegen.

April 1972

Johanna Dohnal wechselt beruflich in die Parteizentrale der SPÖ. Sie wird Wiener Landesfrauensekretärin. Vorsitzende der Wiener Sozialistinnen ist zu dieser Zeit Landtagspräsidentin Maria Hlawka.
Im selben Jahr wird Johanna Dohnal Mitglied des Bundesparteivorstandes.

5. Juli 1973

Angelobung als Wiener Gemeinderätin und Landtagsabgeordnete. In dieser Funktion setzt sich Johanna Dohnal vor allem für die Ausweitung der Sozialdienste und die Forcierung der Sexualaufklärung in den Schulen ein.
Wahl zur Vorsitzenden der Penzinger Sozialistinnen.

November 1974

Die Wiener Sozialistinnen gründen das Komitee "Helfen statt strafen" (Vorsitzende: Maria Hlawka, Koordinatorin: Johanna Dohnal) - als Gegengewicht zu den Aktivitäten der "Aktion Leben", die ein Volksbegehren gegen die Fristenregelung startet.

1975

Johanna Dohnal tritt aus der katholischen Kirche aus. Der Grund: Vertreter der katholischen Kirche diffamieren die Befürworterinnen der Fristenregelung als verantwortungs- und gewissenlos.

1977

Johanna Dohnal initiiert die ersten Selbstbewusstseinsseminare für Frauen. Diese Seminare kommen bei den Frauen so gut an, dass sie bald auch in anderen Bundesländern abgehalten werden und schließlich Vorbild sind für ähnliche Aktivitäten innerhalb der Katholischen Frauenbewegung und des ÖGB. Nicht alle FunktionärInnen der SPÖ stehen diesen Seminaren anfangs positiv gegenüber; manche fürchten, selbstbewusste Frauen würden den familiären Frieden bzw. die Autorität der Männer gefährden.

Die Wiener Sozialistinnen fordern auf Drängen von Johanna Dohnal die Elternkarenz (die Möglichkeit für Eltern, sich die Karenzzeit nach der Geburt eines Kindes zu teilen oder wahlweise in Karenz zu gehen). Diese Forderung wird erst 1990 realisiert. Bis dahin bleibt die Möglichkeit in Karenz zu gehen, auf Mütter beschränkt.

1978

Johanna Dohnal bzw. die Wiener Sozialistinnen starten die ersten Vorbereitungskurse für Mädchen, die einen technischen Beruf ergreifen wollen.

Einsetzung eines Arbeitskreises "Gleiche Lehrpläne für Buben und Mädchen".

Beginn der Aktion "Werkelfrau und Schlossermädl". Ziel: Bewusst zu machen, wie fragwürdig Rollenklischees bzw. die traditionelle Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern sind. Verkleidet als "Werkelfrau und Schlossermädl" ziehen die Schauspielerin Emmy Werner, später Volkstheaterdirektorin, und die Studentin Brigitte Ederer, später Staatssekretärin und Wiener Finanzlandesrätin, durch Wien. Gesungen werden aktuelle Texte, verfasst von Trude Marzik, nach den Melodien Altwiener Couplets.

Wannst a Mann bist, sitzt im Chef-Fotö,
wannst a Frau bist, bleibst a Tip-Mamsö,
's is net alles ans, 's is net alles ans,
ob's d a Mannsbild bist oder kans!

In Wien nimmt das erste Frauenhaus Österreichs den Betrieb auf. Die Realisierung dieses Projektes, konzipiert von Vertreterinnen der autonomen Frauenbewegung, ist der Initiative Johanna Dohnals zu verdanken. Johanna Dohnal sorgt dafür, dass das Wiener Frauenhaus bzw. die in der Folge entstehenden Wiener Frauenhäuser autonom geführt werden, die Finanzierung jedoch fixer Bestandteil des Budgets der Stadt Wien ist.

5. November 1979

Angelobung Johanna Dohnals als Staatssekretärin für allgemeine Frauenfragen im Bundeskanzleramt.

1980

Unter Einbeziehung weiblicher Beschäftigter lässt die Frauenstaatssekretärin ein Förderungsprogramm für Frauen im Bundesdienst ausarbeiten. Ziel ist die aktive Förderung der Chancengleichheit von Frauen im öffentlichen Dienst. Beginnend von der geschlechtsneutralen Stellenausschreibung über Maßnahmen der Weiterbildung bis hin zu Beförderungen.

Juli 1980

2. Weltfrauenkonferenz in Kopenhagen. Johanna Dohnal ist Leiterin der österreichischen Delegation und Vizepräsidentin der Konferenz.

Aus Anlass des 25-Jahr-Jubiläums des Staatsvertrages ruft Bruno Kreisky den Nationalfonds "Hilfe für Kinder der Dritten Welt" ins Leben. Die Frauenstaatssekretärin im Bundeskanzleramt ist mit der Abwicklung betraut. Es ist dies Johanna Dohnals Einstieg in die Entwicklungszusammenarbeit.

1981

Johanna Dohnal gründet als sozialistische Funktionärin sowohl auf Bundes- als auch auf Wiener Ebene einen Arbeitskreis "Frieden - Abrüstung - Dritte Welt". Diese Arbeitskreise konzipieren für die SP-Frauenorganisation entsprechende Aktivitäten.

Auf Initiative des Frauenstaatssekretariats findet die Aktion Medienbeobachtung statt. Ziel: Kritische Auseinandersetzung mit den Rollenklischees im Fernsehen. Mit den Ergebnissen werden auch die Programmgestalter des ORF konfrontiert.

1982

Ausdehnung des Mutterschutzes auf Bäuerinnen und gewerblich selbständig tätige Frauen (Wochengeld/Betriebshilfe).

1983

Bildung eines überparteilichen Hilfskomitees für Nicaragua. Koordinatorin ist bis 1991 Johanna Dohnal.

In Anpassung an das partnerschaftlich geregelte Familienrecht kommt es auf Initiative der Frauenstaatssekretärin zur Novellierung etlicher Gesetze (z.B. Staatsbürgerschaftsgesetz).

Erlass des Innenministers aufgrund der Initiative von Johanna Dohnal: Frauen, die Opfer eines Sexualdeliktes sind, sollen nach Möglichkeit von weiblichen Kriminalbeamten einvernommen werden. Gleichzeitig: Förderung der Ausbildung und des Einsatzes von Gendarmerie- und Kriminalbeamtinnen.

Juni 1985

Publizierung des zweiten wissenschaftlichen Berichtes der Regierung zur Situation der Frauen in Österreich.

Juli 1985

Johanna Dohnal leitet die österreichische Delegation zur 3. Weltfrauenkonferenz in Nairobi und ist Vizepräsidentin der Konferenz.

Mitte der achtziger Jahre

Angesichts steigender Lebenserwartung, sinkender Geburtenzahlen und Anstieg der Scheidungsrate beginnt Johanna Dohnal, sich mit der Zukunft der Alterssicherung zu beschäftigen.
Sie setzt eine Arbeitsgruppe ein, die ein Modell der Altersicherung entwickelt, in das alle Frauen einbezogen sind.

In den neunziger Jahren lässt Johanna Dohnal weitere Pensionsmodelle ausarbeiten. Ziel aller dieser Modelle ist es, einen eigenständigen vom Familienstand unabhängigen Pensionsanspruch für Frauen ab 60 zu schaffen.

In der großen Koalition erweist es sich zunehmend als schwierig, emanzipatorische Frauenpolitik umzusetzen. Gleichzeitig gilt es, konservative Initiativen abzuwehren, beispielsweise die von der ÖVP geforderte Verankerung von Ehe und Familie in der Verfassung, de facto eine Diskreditierung aller anderen Lebensformen.

1987

Gründung eines Sexismusbeirats auf Initiative von Johanna Dohnal

Strafrechtsänderungsgesetz: Verbesserung der Situation des Opfers in einem Strafverfahren gegen einen Sexualstraftäter (Fotografierverbot während der Hauptverhandlung, Recht auf Anwesenheit einer Vertrauensperson etc.)

Der Unterricht in Hauswirtschaft ist in den Hauptschulen auch für Buben verbindlich, Geometrisches Zeichnen auch für Mädchen.

11. Oktober 1987

Wahl Johanna Dohnals zur Vorsitzenden der österreichischen Sozialistinnen, danach Wahl zur stellvertretenden Bundesparteivorsitzenden der SPÖ.

1988

Beseitigung der Schenkungssteuerpflicht für nicht erwerbstätige Ehefrauen (diese mussten bis dahin für ihren Anteil am Wohnungseigentum Schenkungssteuer zahlen), da nach dem neuen Familienrecht Haushaltsführung ebenso wie Erwerbstätigkeit als Beitrag zum Unterhalt zählt.

Durch eine Änderung des Bundesverfassungs- und des Beamtendienstrechtsgesetzes sind Amtsbezeichnungen und Titel nun in jener Form zu verwenden, die das Geschlecht der Person zum Ausdruck bringen. Erst ab diesem Zeitpunkt kann sich Johanna Dohnal offiziell Staatssekretärin nennen.

1989

Beseitigung der Amtsvormundschaft (unverheiratete Mütter haben gegenüber ihren Kindern nun gleiche Rechte wie verheiratete).

Reform des Sexualstrafrechts: Der Tatbestand und das Strafausmaß bei Vergewaltigung sind nicht länger vom Verhalten des Opfers (Widerstandsleistung), sondern wie bei allen anderen Delikten von dem des Täters (Gewaltanwendung) abhängig. Auch Vergewaltigung innerhalb einer Ehe oder Lebensgemeinschaft wird unter Strafe gestellt.

1990

Schaffung der Möglichkeit, auch in aufrechter Ehe einem gewalttätigen Ehepartner den Zutritt zur Wohnung mittels einstweiliger Verfügung gerichtlich zu untersagen.

Ermöglichung von Teilzeitarbeit für Eltern von Kleinkindern im Einvernehmen mit dem Arbeitgeber (kein Rechtsanspruch).

Aufgrund einer Novellierung erfasst das Gleichbehandlungsgesetz für die Privatwirtschaft nun auch sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz.

Erbrechtliche Gleichstellung unehelicher Kinder mit ehelichen.

17. Dezember 1990

Angelobung Johanna Dohnals als Bundesministerin für Frauenangelegenheiten im Bundeskanzleramt.

1991

Durch die Pensionsreform 1991 kommt es zur Anrechnung von Zeiten der Kindererziehung im Ausmaß von maximal vier Jahren pro Kind.

Juni 1991

Die Forderung der Sozialistischen Frauen nach Erweiterung der Quote auf allen Kandidatenlisten (40 % Mindestquote für jedes Geschlecht) hat zur Folge, dass Johanna Dohnal am Bundesparteitag der SPÖ bei der Wahl ins Parteipräsidium nur von knapp 70 Prozent der Delegierten gewählt, also von 30 Prozent gestrichen wird.

1991 - 1993

Aufgrund eines Erkenntnisses des Verfassungsgerichtshofs im Jahr 1990, demzufolge das unterschiedliche Pensionsalter für Männer (65) und Frauen (60) dem Gleichheitsgrundsatz widerspricht, stellt Johanna Dohnal klar, dass es nicht angehe, Frauen zwar beim Pensionsalter gleich zu behandeln, ansonst aber zu benachteiligen.
Auf Betreiben von Johanna Dohnal, die in diesem Zusammenhang nicht nur die Unterstützung der SPÖ-Frauen, sondern auch der ÖVP-Frauen, der Grünen und der ÖGB-Frauen hat, kommt es 1993

  • zur Festlegung langer Übergangsfristen für die Angleichung des Pensionsalters der Frauen an das der Männer (diese erfolgt in den Jahren 2024 bis 2033)

  • zur Verabschiedung eines arbeitsrechtlichen Begleitgesetzes, das eine Vielzahl von Maßnahmen zur Absicherung der beruflichen Gleichstellung enthält.

1991 - 1995

Johanna Dohnal startet eine Kindergartenkampagne, um auch für Frauen mit Kindern die Voraussetzung zu schaffen, erwerbstätig zu sein. Die Landeshauptleute sind jedoch nicht bereit, entsprechende Zusagen zu machen. (Für das Kindergartenwesen sind die Bundesländer, nicht der Bund zuständig)

1992

Gesetzliche Regelung der Reproduktionsmedizin. Verbot der Verwendung von Eizellen einer anderen Frau (und damit von so genannten Leihmüttern) sowie der kommerziellen Vermittlung von Eizellen.

Johanna Dohnal wird zur "Frau des Jahres" gewählt. An der Wahl beteiligen sich auf Einladung der ORF-Redaktion "WIR Frauen" 500 Journalistinnen von Print-Medien.

März 1992

Erste Österreichische Frauenprojektmesse in der Hofburg

1992 - 1993

Kampagne "Gewalt gegen Frauen - Frauen gegen Gewalt" (fünf Tagungen mit internationaler Beteiligung unter dem Titel "Test the West").

1993

Aufhebung der Differenzierung des Werkunterrichts nach Geschlecht.

Einbeziehung des Krankenpflegepersonals in das Nachtschwerarbeitsgesetz.

Das Bundes-Gleichbehandlungsgesetz tritt in Kraft. Es basiert auf den Erfahrungen mit dem Förderungsprogramm für Frauen im Bundesdienst.

Beauftragung des dritten wissenschaftlichen Regierungsberichtes zur Situation der Frauen in Österreich, der 1995, kurz nach dem Ausscheiden Johanna Dohnals aus der Regierung, erscheint.

Bildung eines Österreichischen Nationalkomitees zur Vorbereitung der 4. Weltfrauenkonferenz der UNO in Peking.

Jänner 1993

Auf Initiative der Frauenministerin startet die Aktion "Kriegsopfer: Vergewaltigte Frauen", an der sich auch Familienministerin Rauch-Kallat und die Caritas beteiligen. Die Aktion dient der medizinischen und psychologischen Unterstützung vergewaltigter Frauen und Kinder im ehemaligen Jugoslawien, der Errichtung von Beratungsstellen und Frauenhäusern. Johanna Dohnal fordert, Vergewaltigung als Menschenrechtsverletzung und als Asylgrund anzuerkennen.

Juni 1993

Johanna Dohnal ist Vorsitzende des Frauenrechtskomitees der UN-Menschenrechtskonferenz in Wien

1994

Einführung der "schonenden Vernehmung" von Frauen und Kindern, die Opfer von Gewalt sind (diese brauchen nicht länger in Gegenwart des Misshandlers auszusagen)

Einsetzung einer interministeriellen Arbeitsgruppe zum Thema "Maßnahmen gegen Gewalt in der Familie", die auch das Gewaltschutzgesetz vorbereitet, das 1997 in Kraft tritt.

Frühjahr 1995

Regierungsumbildung durch Bundeskanzler Vranitzky, der sein Team verjüngen will. Johanna Dohnal wird zum Rücktritt bewogen.

Ihre Nachfolgerin ist Dr.in Helga Konrad. Sie leitet die österreichische Delegation zur Weltfrauenkonferenz in Peking.

Herbst 1995

Johanna Dohnal kandidiert nicht mehr für den Vorsitz der sozialdemokratischen Frauen. Sie zieht sich ins Privatleben zurück.

1995 / 1996

Johanna Dohnal gibt im Rahmen des Proseminars "Historische und strukturelle Voraussetzungen für institutionalisierte Frauenpolitik in Österreich" ihr Wissen an StudentInnen der Politikwissenschaft an der Universität Wien weiter.

1996 - 1997

Johanna Dohnal engagiert sich bei dem vom Unabhängigen Frauenforum initiierten Frauen-Volksbegehren, das von mehr als 645.000 Personen unterschrieben, aber nur ansatzweise umgesetzt wird.

1996 bis 1998

war Johanna Dohnal Vorsitzende des Nord-Süd Institutes für Entwicklungszusammenarbeit.

1996 bis 2010

Johanna Dohnal diskutiert, referiert und nimmt politisch immer wieder Stellung. Beispielsweise zur Asyl- und Flüchtlingspolitik, zum Tod des Nigerianers Markus Omofuma, der die Abschiebung aus Österreich nicht überlebt, ebenso wie zur Belästigung von Frauen durch radikale AbtreibungsgegnerInnen.
Nach der politischen Wende im Jahr 2000 beteiligt sie sich an den Donnerstags-Demonstrationen gegen die schwarz-blaue Regierung. Sie kritisiert den systematischen Abbau des Sozialstaats, speziell die Schlechterstellung von Frauen.

1997 – 2001

war Johanna Dohnal Jurymitglied für den „Gabriele Possaner-Preis – Österreichischer Staatspreis für wissenschaftliche Leistungen, die der Geschlechterdemokratie förderlich sind.

1998

Erwerb eines Zeitwohnsitzes im niederösterreichische Weinviertel

2001 / 2002

Engagement im Rahmen des Sozialstaats-Volksbegehrens. Dieses fordert die Verankerung des Sozialstaats sowie der Chancengleichheit (auch jener von Frauen und Männern) in der Verfassung. Es wird von mehr als 717.000 Personen unterschrieben, bleibt aber letztlich ohne Wirkung.

Ja zur Straffreiheit des Schwangerschaftsabbruch! - Kundgebung 2002 am Wiener Fleischmarkt.

2002

Johanna Dohnal unterstützt aktiv den Nationalratswahlkampf der SPÖ und deren Spitzenkandidat Alfred Gusenbauer.

2003 – 2010

Johanna Dohnal engagiert sich in der SPÖ Ortsorganisation von Grabern (ihrem Zweitwohnsitz). Sie initiierte die Gründung einer Kinderfreundegruppe und eines Kulturvereins (KiD – Kultur im Dorf Grabern) dessen Präsidentin sie ab 2007 ist.

2004

Aktive Unterstützung des Pensionsvolksbegehrens und des Bundespräsidenten-Wahlkampfes von Dr. Heinz Fischer.

6. März 2005

Johanna Dohnal kandidiert bei den niederösterreichischen Gemeinderatswahlen für die SPÖ-Liste in Grabern an 38. (= letzter) Stelle. Eine eher symbolische Unterstützung.

30. Juni 2005

Mit Beschluss des Wiener Gemeinderats wird Johanna Dohnal in Würdigung ihrer hervorragenden Leistungen zur Bürgerin der Stadt Wien ernannt. Die Überreichung der Urkunde erfolgt am 29. September durch Bürgermeister Michael Häupl.

2006 / 2007

Im Wintersemester 2006/2007 lehrte Johanna Dohnal als Gastprofessorin an der Universität Innsbruck. Unter dem Titel „Innenansichten österreichischer Frauenpolitiken“ hielt sie ihre Vorlesungen in der Vortragsreihe „PolitikerInnen in Residence“ der Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie.

Juni 2008

Anläßlich der 20-Jahr-Feier des Vereins „Sprungbrett“ wird Johanna Dohnal die erste „Ehren-AmaZone“ überreicht.

Dezember 2008

Erstmals seit Bestehen des Wiener Frauenpreises wurde ein Ehrenpreis verliehen. Der Ehrenpreis wird in Zukunft nicht jedes Jahr verliehen, sondern ehrt ein außergewöhnliches 'Lebenswerk'. Der erste Ehrenpreis ging an Johanna Dohnal.

22. Februar 2009

Die SPÖ feiert am Sonntag, den 22. Februar 2009 den 70. Geburtstag von Johanna Dohnal mit einer Festmatinee im Wiener Volkstheater. Die Festreden halten Bundeskanzler Werner Faymann, Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, die Wiener Stadträtin Sonja Wehsely und Alfred Gusenbauer.

16. Juli 2009

Im Rahmen eines Festaktes im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur überreicht Bundesministerin Dr.in Claudia Schmied an die langjährige Staatssekretärin für Frauenfragen und spätere Frauenministerin Johanna Dohnal die Urkunde über den vom Bundespräsidenten verliehenen Berufstitel Professorin.

3. September 2009

Aufgrund der Debatte über das 30-Jahr-Jubiläum des pro woman:Ambulatoriums veranstalten die SPÖ Frauen mit Unterstützung von Johanna Dohnal eine Protestkundgebung gegen AbtreibungsgegnerInnen.

Am 22. Jänner 2010

verpartnert sich Johanna Dohnal mit ihrer langjährigen Lebensgefährtin Annemarie Aufreiter am Standesamt Wien-Margareten.

25. Jänner 2010

Das letzte öffentliche Auftreten anlässlich 30 Jahre Fristenlösung im Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch, führte sie zum Anfang ihrer politischen Tätigkeit zurück.

Am 20. Februar 2010

in den frühen Morgenstunden verstarb Johanna Dohnal im 72. Lebensjahr im Beisein ihrer Partnerin in ihrem Haus im Weinviertel.

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